Ausdünnung S-Bahn-Angebot

Zürcher Verkehrsverbund

Medienmitteilung vom 26. August 2020

 

ZVV sehr besorgt über Ausdünnung des S-Bahn-Angebotes

Wegen Lokführermangels setzt die SBB im Kanton Zürich mindestens bis zum Fahrplanwechsel mehrere S-Bahn-Kurse aus. Der Zürcher Verkehrsverbund ist über diese Angebotsreduktion nicht erfreut: Mit Blick auf die steigenden Frequenzen und im Hinblick auf die Winterzeit drohen Engpässe und negative Auswirkungen auf die Fahrgäste im Gebiet des ZVV. Der ZVV verlangt von der SBB, diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.

 

Wegen Fehlern in der Personalplanung verfügt die SBB seit geraumer Zeit über zu wenige Lokführerinnen und -führer. Da die Coronakrise zu Verlängerungen bei der Lokführerausbildung führt, hat sich die Personalsituation bei der SBB zusätzlich akzentuiert. Aus diesem Grund lässt die SBB im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) in den Hauptverkehrszeiten etliche S-Bahn-Kurse und ganze S-Bahn-Linien ausfallen. Die SBB hat heute die Medien orientiert.

 

Attraktivität und Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs leiden

Dass die SBB nicht imstande ist, die bestellten S-Bahn-Leistungen zu liefern, ist äusserst bedauerlich und ein trauriges Novum in der Geschichte der Zürcher S-Bahn. Die Leidtragenden sind in erster Linie die Fahrgäste: Ihnen stehen weniger Verbindungen und weniger Platz zur Verfügung. Zudem können nicht mehr überall funktionierende Reiseketten gewährleistet werden. Dies ist vor allem mit Blick auf die Fahrgastzahlen besorgniserregend: Seit dem Ende der Sommerferien steigt die Auslastung der S-Bahnen wieder merklich an, und erfahrungsgemäss sind im Herbst und Winter wetterbedingt am meisten Passagiere im öV unterwegs. Für ganze S-Bahnlinien können sodann auch keine sinnvollen und attraktiven Ersatzdienste mit Bussen angeboten werden.

 

Reduktion auf ein Minimum beschränken

Als Besteller des S-Bahn-Angebots kann der ZVV keinen Einfluss auf die Personalplanung der SBB nehmen. Die schwierige Situation, in der sich die SBB befindet, ist teilweise nachvollziehbar, und die bereits ergriffenen Massnahmen betreffend Ausbildung der Lokführer sind zu begrüssen. Dennoch erwartet der ZVV stellvertretend für seine Fahrgäste, dass die SBB das Ausmass der Angebotsreduktion räumlich wie auch zeitlich auf ein Minimum be- schränkt und schnellstmöglich zum Normalfahrplan zurückkehrt.

 

Umfang des Angebotsabbaus

Die meisten der betroffenen Kurse wurden ursprünglich im Lockdown ausgesetzt und hätten während des Sommers im Rahmen der Wiederaufnahme des vollständigen Regelfahrplans wieder hochgefahren werden sollen. Als Folge des Lokführermangels verzögerte sich dies aber. Konkret handelt es sich um die meisten Kurse der S20 am rechten Seeufer, die S21 im Furttal am Nachmittag, zwei Kurse der S23 zwischen Zürich und Winterthur sowie die S42 als Direktverbindung vom Aargauer Freiamt nach Zürich. Ab dem 6. September dünnen die SBB das Angebot zusätzlich punktuell weiter aus. So wird die S21 im Furttal neu komplett eingestellt. Die Regelung soll, so die Aussagen der SBB Stand heute, bis zum Fahrplanwechsel im Dezember gelten.

 

Medienauskunft

Stefan Kaufmann, Medienstelle ZVV, 043 257 48 51
www.zvv.ch

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